Das Pferd vor dem Reiten zu putzen hat nicht nur den Grund, dass es optisch schöner ist, denn auch für die Gesundheit des Pferdes ist putzen wichtig. Abgesehen davon baut man schon beim Putzen die Beziehung zu seinem Pferd auf.

Meine Putzroutine variiert je nach Jahreszeit ein wenig, so wird im Fellwechsel das Pferd ausgiebig enthaart, im Herbst die matschigen Beine abgespritzt oder im Sommer noch ein Zopf geflochten.

Ich glaube es versteht sich von selbst, dass es sinnvoll ist das Pferd vor der Arbeit zu putzen. Im Laufe des Tages, grade wenn die Pferde viel draußen stehen, werden sie dreckig. Wenn man an einem Tag nur einen Spaziergang plant und wenig Zeit hat, kann man sich ja auf das Putzen des Kopfes und das Auskratzen der Hufe beschränken. Möchte man jedoch Reiten ist es wichtig, dass das Pferd vorher ordentlich geputzt wird. Besonders wichtig ist das Auskratzen der Hufe, da sich dort schnell kleine Steinchen sammeln, die sich das Pferd dann evtl. beim Reiten eintritt und ein Hufgeschwür bekommen kann. Außerdem ist es auch zur Pflege der Hufe wichtig nasses Stroh oder Kot aus den Hufen zu entfernen, sodass Strahlfäule vorgebeugt wird. Das gründliche Putzen der Sattellage sollte auch nicht unterschätzt werden, da es sonst zu Scheuerstellen kommen kann und das ist sehr unangenehm. Wenn ich mein Pony von der Wiese hole beginne ich in der Regel mit dem Gummistriegel und schrubbe das Pony von oben bis unten damit ab. So gehen grobe Matschklumpen, aber auch im Fellwechsel die Haare gut raus. Anschließend greife ich dann zusätzlich zu einer Kardätsche und entferne den Staub und glätte das Fell. Hierzu streiche ich den Dreck aus der Kardätsche im Gummistriegel ab, sodass auch wirklich der ganze Dreck vom Pferd abgewischt wird. Nachdem so die größte Fläche des Pferdes gereinigt ist, benutze ich nun die Wurzelbürste zum Putzend der Pferdebeine. Diese sind ja häufig matschiger und werden mit der festeren Bürste gut sauber. Anschließend kratze ich dann die Hufe aus und achte besonders darauf, dass auch kleinste Steinchen entfernt werden. Je nach Bedarf fette ich die Hufe auch mal ein. Huffett oder Huföl wird oben auf den Kronenrand aufgetragen, damit die Hufe elastischer werden. Aus optischen Gründen Pinsel ich aber meisten den ganzen Huf ein, damit es einfach schicker aussieht. Vor dem fetten gehe ich auch mit der Wurzelbürste über die Hufe, damit großer Dreck entfernt wird.

Nun gehe ich zum Kopf des Pferdes und öffne das Halfter um das ganze Gesicht mit einer weichen Schmusebürste abzubürsten. Schließlich sollen ja auch die Stellen, wo die Trense hergeht, sauber sein. Als nächstes gehe ich mit einer Mähnenbürste durch Mähne und Schweif. Den Schweif drehe ich allerdings immer ein, damit man beim Bürsten der Spitzen nicht so viele Haare ausreißt. Sollten Mähne und Schweif sehr verknotet sein, dann bietet sich ein Spray zur Unterstützung an. Zum Schluss schaue ich ob auch Augen und Nüstern sauber sind, diese lassen sich sonst ggf. mit einem feuchten Tuch reinigen. Wichtig ist auch regelmäßig den Schweif zu heben und den After mal zu reinigen. Gleiches gilt für Zitzen und den Schlauch.

Ausgiebiges Putzen baut eine gute Beziehung zum Pferd auf, denn auch in der Natur gehört es zum Herdenverhalten sich um die Fellpflege der Artgenossen zu kümmern. Wichtig ist aber vor allem, dass ihr euer Pferd jederzeit überall anfassen könnt, weil dies im Krankheitsfall unerlässlich ist. Des Weiteren seht ihr beim Putzen schnell, ob euer Pferd vielleicht eine kleine Verletzung hat oder im Sommer eine Zecke. Mir macht Putzen meistens sehr viel Freude und an warmen Tagen bietet es sich an, dem Pony auch noch einen schicken Zopf zu flechten.

Wichtige Bestandteile einer Putzkiste:

  • Hufauskratzer
  • Gummistriegel
  • Kardätsche
  • Mähnenbürste
  • Wurzelbürste
  • Schmusebürste
April 23, 2019

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