Der Frühling steht vor der Tür und die Welt verwandelt sich vom tristen Grauen, in eine schöne grüne Landschaft.

Dies bedeutet für die Pferde, dass die Weidesaison vor der Tür steht. Über den Winter geht es in vielen Ställen nur auf´s Paddock raus, bei einigen zwar auf Winterwiesen, aber auch diese haben wenig mit einer grünen saftigen Wiese gemein und sind eher schlammige Steppen.

Mit dem Beginn der grünen Jahreszeit beginnt auch wieder das Anweiden bei den Reitern, denn man sollte sein Pferd nicht einfach so auf eine Wiese stellen.

Grundsätzlich sind Pferde eigentlich für das Leben in der Steppe geschaffen, aber bis auf in einem sehr warmen trockenen Sommer, lässt sich dieser Lebensraum hier nicht zur Verfügung stellen. Bei uns in Deutschland kommen die Pferde eben auf saftige grüne Weiden. Was für den Pferdebesitzer toll aussieht, kann aber einem Pferd durchaus zum Verhängnis werden, denn zu viel Gras macht krank.

Wie bei so vielem im Leben heißt es auch hier, alles in Maßen, nicht in Massen. Nachdem sich der Organismus der Pferde über den Winter an eine andere Ernährung gewöhnt hat, muss sich dieser zum Sommer hin erst einmal umstellen. Man sollte sein Pferd also nicht von heute auf morgen den ganzen Tag auf die Wiese stellen, sondern langsam damit anfangen und das Ganze in Etappen steigern. Wir handhaben das ganze meisten so, dass wir mit 5-10 Minuten anfangen und dann alle paar Tage, bzw. jede Woche 5-10 Minuten hinzunehmen. Länger als 1 bis max. 1 1/1 Stunden gehe ich aber nicht an der Hand grasen, dazu fehlt mir dann einfach die Zeit. Wenn wir das Niveau von 1 ½ Stunden erreicht haben, kommt der Tag der Weideeröffnung. Bei uns am Stall kommen die Pferde die erste Woche dann immer nur bis mittags raus und erst ab der zweiten Weidewoche den ganzen Tag. Wir kommen mit diesem Regime sehr gut zurecht. Allerdings möchte ich noch erwähnen, dass mein Pony sehr leichtfuttrig ist und deshalb die ersten 2 Monate immer mit Fressbremse auf die Wiese kommt, um zu verhindern, dass sie zu große Mengen Gras frisst und krank wird. Sobald die Weiden abgefressen sind, darf auch sie die restliche Weidesaison ohne Fressbremse draußen stehen.

Ich kann jedem nur empfehlen darauf zu achten, wie viel Stunden am Tag auf Gras steht, da grade die Ponyrassen sehr gefährdet sind, durch eine zu hohe Grasmenge zu erkranken. Neben dem Saftfutter sollten die Pferde trotzdem noch Raufutter erhalten. Bei uns gibt’s nachts das Raufutter und Tagsüber geht es eben auf die Wiese.Für die Pferde ist es sicher schön draußen zu stehen und mit ihren Freunden toben zu können und dabei ein All-You-Can-Eat-Buffet unter den Hufen zu haben.

August 01, 2019

Hinterlassen Sie einen Kommentar